Szenisches Mentaltraining ist eine spezielle Form der Vorbereitung auf kritische Situationen, wo die Situation als "Szene" gesehen wird.
Eine Szene hat einen definierten Anfang und ein definiertes Ende.
Der Vorteil ist, dass man den Verlauf einer Szene prima vorbereiten, durchspielen und anschließend reflektieren kann.
Die Szene findet auf der Trainingsbühne statt. Diese kann realistisch eingerichtet werden mit aufwendigem Bühnenbild, Beleuchtung, Sound und Requisiten, so dass man einen Durchgang intensiv erleben und im geschützten Rahmen üben kann.
Eine bekannte Form des szenischen Mentaltrainings sind Rollenspiele, z.B. um Verkaufsgespräche zu trainieren, Selbstbewusstsein aufzubauen, Kündigungsgespräche zu führen.
Eine andere Form des szenischen Mentaltrainings sind Videoszenen, z.B. vom Wettkampf, bei denen sich der Klient wieder in seine Situation hineinversetzt. Das Video dient als Erinnerungshilfe ("stimulated recall").
Wenn man das ernst nimmt, sind die Stressreaktionen fast so als wäre man gerade LIVE in der Szene. Das kennt jeder Pilot, der im Simulator einen Triebwerksausfall erlebt: Auch wenn es "nur" gespielt ist, erreicht der Puls beim ersten Durchgang Maximalwerte...
Eine weitere Form des szenischen Mentaltrainings wird mit Hilfe einer VR-Brille durchgeführt ("virtuelle Realität"). Hier sieht der Klient alles aus der Ich-Perspektive so wie es in der realen Situation später auch sein wird, z.B. bei Prüfungen, Auftritten, Bewerbungsgesprächen, Pitches:
Die Anwendungsmöglichkeiten sind erstaunlich vielfältig:
Prüfungssituationen, Leistungssport, Wirtschaft, persönliche Entwicklung –
immer, wenn es darum geht, unter Druck sein Bestes zu zeigen, ist das szenische Mentaltraining perfekt geeignet.
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Herzliche Grüße
Michael Draksal, M.A.
Sportwissenschaftler, Mentaltrainer A, Sportpsychologie (asp/BDP), DOSB-Ausbilder, Supervisor